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Psychische Erkrankungen oder Suchterkrankungen in der Familie

Antworten auf einige eurer Fragen

Warum bekommt jemand eine psychische oder eine Suchtkrankheit?

Manchmal passieren schlimme Dinge, ein Unfall, man verliert seine Arbeit oder ein Mensch, den man sehr gern hatte, stirbt. Dann ist man sehr traurig und niedergeschlagen. Das ist normal. Aber manche Menschen können einfach nicht wieder fröhlich werden, vielleicht brauchen sie Hilfe von einem Arzt.

Manchmal war jemand auch schon lange körperlich krank oder hat etwas Schlimmes in seiner Kindheit erlebt. Dann kann es passieren, dass jemand deshalb viel Alkohol trinkt oder Drogen nimmt.

Es kann auch sein, dass in deiner Familie schon einmal jemand eine psychische Krankheit oder eine Suchtkrankheit hatte.

Es gibt viele verschiedene Gründe für eine solche Krankheit, aber ganz wichtig ist: Du bist nicht daran schuld!

Was ist eine psychische Erkrankung überhaupt?

Du kannst dir sicher vorstellen, dass jeder Mensch krank werden kann, eine Erkältung oder eine Grippe bekommt, Kopfschmerzen hat oder der Bauch tut weh.

Es kann aber auch sein, dass jemand ganz durcheinander ist, nicht mehr weiß, was er sagt und tut. Das nennt man dann eine seelische oder psychische Erkrankung.

Eine Grippe hattest du bestimmt auch schon einmal und weißt noch, dass du da müde und schlapp warst und dich nicht wohl gefühlt hast. So ähnlich ist das auch mit einer psychischen Krankheit. Man hat keine Energie morgens aufzustehen, kann nicht zur Arbeit gehen, nicht saubermachen oder einkaufen. Es kann aber auch sein, dass jemand ganz ungewöhnliche Dinge tut oder merkwürdige Sachen sagt, auch zu dir. Das tun sie aber nur, weil sie krank sind. Nicht wegen dir! Du bist in Ordnung!

 

Was kann man dagegen tun?

Menschen mit einer psychischen Krankheit oder Suchtkrankheit kann auf ganz unterschiedliche Weisen geholfen werden. Ambulante Behandlung bedeutet, dass jemand regelmäßig eine Praxis von Ärzten, Psychologen oder Psychiatern besucht. Die Termine können auch in einem Krankenhaus stattfinden, man kann aber weiterhin zuhause leben.

Stationäre Behandlung bedeutet, dass man in einer psychiatrischen Klinik (auf einer Krankenstation) behandelt wird und dort auch nachts bleibt.

Teilstationär bedeutet, dass man tagsüber in einer Klinik behandelt wird (genannt Tagesklinik) und abends nach Hause geht.

Bei allen drei Arten der Behandlung machen die Betroffenen eine Therapie. Dabei spricht man mit Psychiatern oder Psychologen über seine Probleme oder Gefühle. Bei diesen Gesprächen können manchmal auch die Familie oder Freunde dabei sein. Es gibt außerdem Gruppen, in denen sich Betroffene mit Menschen austauschen können, denen es ähnlich geht. Das sind sogenannte Selbsthilfegruppen. Home (kiss-sn.de)

Therapie findet aber nicht nur durch Gespräche statt. Wichtig ist auch, körperlich aktiv zu sein, etwa beim Sport. Ist eine Gesprächstherapie alleine nicht ausreichend, so gibt es auch Medikamente gegen psychische Krankheiten oder Suchtkrankheiten.

Was heißt das für mich?

Psychische Krankheiten und Suchtkrankheiten von Eltern belasten meist die gesamte Familie. Man fühlt sich nicht wohl, oft gibt es Streit. Alltägliche Dinge werden für Eltern manchmal zu schwer und man hilft mit. Doch es ist unmöglich, alle Aufgaben der Mutter oder des Vaters zu übernehmen. Es ist wichtig, Zeit für sich selbst zu haben, Freunde zu treffen und das zu tun, was man in seiner Freizeit gerne macht.

Oft bekommt man auch Angst, selbst krank zu werden. Das kann passieren, denn jeder Mensch kann psychische Krankheiten oder Suchtkrankheiten bekommen. Ob man erkrankt, hängt allerdings von vielen Faktoren ab.

Geht es anderen auch so?

Mehr als jeder dritte Mensch hat im Laufe seines Lebens eine psychische Krankheit oder Suchtkrankheit, die behandelt werden sollte. Noch mehr Menschen haben Angehörige mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen. Das ist kein Grund sich zu schämen. Im Gegenteil: Es tut gut, darüber zu reden. So merkt man dann, dass man nicht alleine ist. Vielleicht kann man sich gegenseitig unterstützen.

Wo bekommt man Hilfe?

Ein psychisch kranker Mensch kann Hilfe in einer Psychiatrie oder einer psychiatrischen Praxis bekommen. Dort arbeiten Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Krankenpfleger/Krankenschwestern. All diese Personen kennen sich gut mit psychischen Krankheiten aus und wissen, wie man helfen kann.

Auch bei einer Suchterkrankung kann man Hilfe bekommen, zum Beispiel in einem Suchtberatungs- und Therapiezentrum.

An wen kann ich mich wenden?

Ganz wichtig ist eine Person, der du vertraust. Vielleicht können dir deine Großeltern zuhören und helfen oder eine Tante, ein Onkel. Wenn du lieber mit jemanden außerhalb deiner Familie sprechen möchtest, dann kannst du auch die Schulsozialarbeiterin deiner Schule oder einen Lehrer deines Vertrauens ansprechen. Sie können dir weiterhelfen.

Nummer gegen Kummer: 116 111 (Kinder- und Jugendtelefon) anonym und kostenlos

Informationen im Netz - Unterstützung für Kinder und Jugendliche in psychisch oder suchtbelasteten Familien

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